Was ist eine Deadline für mich? Ansporn oder Produktivitätskiller? Auch wenn ich das nicht sofort beantworten kann, mein Unterbewusstsein kann es. Meins schreit mir die Antwort nahezu ins Gesicht, und ich kann nicht behaupten, dass mir das gefällt.
Der Kessel steht unter Druck
Ich habe es getan. Ich habe meine Deadline nach hinten verschoben. Eigentlich wollte ich mich diesmal sklavisch an meinen Plan halten. Ich habe aber festgestellt, dass ich mir damit erneut Druck aufbaute. Wie letztes Jahr. Druck an sich ist nichts Schlechtes – bei wem er funktioniert. Ich verfalle dann in eine Produktivitätsstarre. Eigentlich könnte ich mich an meiner ausgefeilten Plotplanung entlanghangeln. Aber damit ist es leider nicht getan. Es soll ja auch lustig werden. Eine zu knapp bemessene Deadline raubt mir jeglichen Mutterwitz. Die Sätze fließen dann nicht mehr leicht und flockig durch meine Finger auf die Tasten. Alles ist Krampf. Und Krampf ist nicht lustig.
Deadline? Ja, aber…
Ich weiß, dass ich mir diesen Luxus nur erlauben kann, weil ich Selfpublisher bin. Aber als Verlagsautor habe ich wahrscheinlich keine 45 Stunden-Woche und gehe am Wochenende auch keinem Minijob nach mehr nach. Manchmal bin ich abends einfach zu kaputt. Das mit dem frühen Aufstehen klappt bei mir nicht. Morgens bin ich definitiv nicht kreativ. Ausprobiert und nicht für gut befunden. Mir fehlt einfach das Zeitfenster, in dem ich mich wach, fit ohne Außeneinflüsse hinsetzen kann, um konzentriert 1-2 Stunden am Stück zu schreiben. Unglücklicherweise liegt das bei mir genau in der Mittagszeit. Unglücklicherweise? Ja. In meiner Pause habe ich noch andere Verpflichtungen an der Backe.
(M)Eine Deadline ist nicht (mehr) in Stein gemeißelt
Warum also mache ich es mir so schwer? Mein Leben hängt nicht davon ab. Aber ich habe gemerkt, dass ich mir die Steine selbst in den Weg lege. Dieses Mal wollte ich die neue Geschichte unbedingt vor meinem Urlaub Ende Juli auf den Weg bringen. Das wäre allerdings mit Überarbeiten, Testlesern, Korrektorat und Buchsatz eng geworden. Viel Zeit zum Verschnaufen hätte ich dann in dieser Zeit nicht gehabt. Jetzt habe ich mich kurzerhand entschlossen, meine Deadline vorzuverlegen. Jetzt geht meine Geschichte Ende Juli ebenfalls auf Reisen. Ich in die Sonne und sie zum Korrektor. Das gibt mir wieder die Luft zum Durchatmen.
Was tun, wenn mir GAR NICHTS einfallen will? Ich probiere einfach einmal diese Tipps.
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